GLOSSAR

Zelle 

(lat.: cella = Kämmerchen)
Egal ob Bakterium, Pflanze oder Mensch, jedes Lebewesen besteht aus Zellen. Eine Zelle ist der kleinste Bestandteil eines Lebewesens, der sich selbst am Leben erhalten und sich vermehren kann. Eine einzelne Zelle ist zu klein, um sie mit bloßem Auge zu sehen. Sie wird erst unter dem Mikroskop in mehrfacher Vergrößerung sichtbar.
Wie die Zellen aussehen, hängt von ihrer Funktion ab. Zum Beispiel ist eine Nervenzelle stark verästelt, denn sie ist darauf spezialisiert, von zahlreichen Nachbar-Nervenzellen Signale zu empfangen und weiterzuleiten. Und eine Darmzelle hat eine grosse Oberfläche, weil sie viele Nährstoffe aus dem Blut in ihr Inneres aufnehmen muss. Das gelingt bei einer großen Oberfläche leichter als bei einer kleinen.  
Jede Zelle hat eine Hülle, die aus flüssigen Fettmolekülen und eingelagerten Eiweißen besteht und die Form einer Doppelschicht hat. Das Innere der Zelle besteht aus einer klaren Flüssigkeit (Zellplasma; griech.: plasma = Gebilde), in der sich die Zell-Organellen befinden. Die Zell-Organellen stellen alle Stoffe her, die die Zelle zur Lebenserhaltung und zur Ausübung ihrer Funktionen benötigt.
Im Inneren des Zellkerns befindet sich auch das Erbgut, das die von den Eltern geerbten Gene enthält.

Einige Lebewesen, zum Beispiel Bakterien, bestehen aus nur einer Zelle. Der menschlichen Körper dagegen besteht aus 70000 Milliarden Zellen. Jede Zelle hat eine spezielle Aufgabe. Einige Zellen lagern sich zu einem Gewebe zusammen, zum Beispiel die Zellen des Herzmuskels, die gemeinsam dafür sorgen, dass das Herz Blut pumpen kann. Andere Zellen liegen im Körper als einzelne Zellen vor, wie zum Beispiel die Abwehrzellen des Immunsystems, die darauf spezialisiert sind, Bakterien, Viren und andere fremde Eindringlinge zu vernichten.



Zellhülle  

Die Zellhülle grenzt die Zelle gegenüber ihrer Umgebung ab. Sie besteht aus flüssigen Fettmolekülen und eingelagerten Eiweißen und hat die Form einer Doppelschicht.
Wie Zellen mit ihrer Umgebung Stoffe austauschen und Informationen weiterleiten, war lange unklar. Die Zellhülle ist selbst für kleinste Teilchen nicht passierbar. Heute weiß man, dass es Poren in der Zellhülle gibt, die wie winzige Schleusen wirken. Die Poren sind aus Eiweißen aufgebaut. Jede Schleuse lässt nur ganz bestimmte Stoffe passieren.
 

Zellkern 

Der Zellkern ist die "Kommandozentrale" im Inneren der Zelle. Im Zellkern befindet sich das Erbgut, das die von den Eltern geerbten Gene enthält. Das Erbgut ist auf wenige sehr lange DNA-Fäden aufgeteilt, die um ein Stützgerüst aus Eiweißen gewickelt sind.

Allerdings haben nicht alle Lebewesen einen Zellkern: Bei Bakterien befindet sich die Erbinformation direkt in der Zelle, im sogenannten Zellplasma.



Zellteilung  

Aus eins mach zwei! Was so einfach klingt, ist in Wirklichkeit ein komplizierter Prozess. Denn alle Bestandteile der sich teilenden Zelle müssen erst verdoppelt und dann auf die entstehenden Tochterzellen verteilt werden.
Der erste Schritt zur Teilung ist also die Verdopplung aller Zellinhaltsstoffe. Auch das Erbgut muss erst verdoppelt werden, da jede der beiden entstehenden Tochterzellen eine vollständige Kopie des "Betriebsprogramms" der Mutterzelle erhalten soll. Das Erbmaterial befindet sich in der menschlichen Zelle auf 46 DNA-Fäden. Anfangs hängen die verdoppelten DNA-Fäden zunächst noch wie siamesische Zwillinge zusammen. Wenig später werden sie aber - wie auch alle anderen Zellbestandteile - auf zwei Hälften der Zelle verteilt. Dabei muss sichergestellt sein, dass jede der beider Tochterzellen eine - aber wirklich nur eine! - Kopie jedes DNA-Fadens erhält. Dann schnürt sich die Zell-Hülle in der Mitte ein, die Zelle teilt sich mitten durch und es entstehen zwei Schwesterzellen.
Bei ausreichendem Nahrungsangebot sind Zellen unsterblich. Theoretisch können sie sich unendlich oft teilen. Im Körper muss die Zellteilung daher streng reguliert werden. Erst wenn die Zellen ein Signal erhalten, dann beginnt die Teilung. Bei Krebszellen funktioniert diese Kontrolle aufgrund einer Vielzahl von genetischen Veränderungen nicht mehr.



Zellvermehrung  

Jeder Mensch besteht aus bis zu hundert Milliarden(!) Zellen. Sie alle sind aus einer einzigen befruchteten Eizelle entstanden. Damit der Körper wachsen kann, entstehen ständig neue Zellen. Auch beim Erwachsenen werden in jeder Sekunde alte Zellen unseres Körpers gegen neue ausgetauscht: Weil unsere Haut sich ständig erneuert, sind Filzstift-Streifen, die sich zunächst nicht abwaschen lassen, nach ein paar Tagen verschwunden. Muskeln bauen sich auf, wenn wir Sport treiben, und verschwinden teilweise wieder, wenn wir faul und träge werden. Und wenn sich nicht Blutzellen teilen könnten, könnte man keine Blutspende abgeben.Zellen vermehren sich durch  Zellteilung.