NGFN-PLUS

Molekulare Mechanismen der selektiven Neurodegeneration im Morbus Parkinson

Leitung:    Prof. Dr. Birgit Liss; Prof. Dr. Jochen Roeper
Institut: Institut für Angewandte Physiologie, Universität Ulm
Homepage: http://www.uni-ulm.de/med/
Die Dopamin-ausschüttenden Nervenzellen im Mittelhirn sind nicht gleichstark vom Zelltod im Morbus Parkinson und seinen Tiermodellen betroffen. Die Ursache für diese unterschiedliche Empfindlichkeit der Dopamin-Neurone gegenüber Parkinson-auslösende Faktoren ist immer noch unklar. Ziel dieses Projekts ist es, funktionelle und molekulare Unterschiede zwischen den unterschiedlich empfindlichen Typen der Dopamin-Neurone zu identifizieren.

Im Speziellen untersuchen wir, wie Parkinson-Auslösefaktoren (z.B. Stoffwechsel-Stress, induziert durch PARK-Gen-Mutationen oder entsprechende Substanzen) die Aktivität und Genexpression von Dopamin-Neuronen selektiv verändern und schliesslich zum Zelltod führen. Dopamin-Autorezeptoren und Ionenkanäle sind für uns von besonderem Interesse, da diese nicht nur direkt die Aktivitätsmuster von Neuronen generieren, sondern für einige dieser Membrantore schon wichtige Rollen in Morbus Parkinson und seinen Mausmodellen gezeigt ist.

Die Ergebnisse unserer Studien führen zu einem verbesserten Verständnis des selektiven Zelltods beim Morbus Parkinson. Durch das Verständnis des Zusammenspiels von Parkinsons-Faktoren mit Ionenkanälen, werden neue Mechanismen des Morbus Parkinson identifiziert, sowie potentielle therapeutische Targets. Unsere Untersuchungen an Dopamin-Rezeptoren sind im Kontext der Nebenwirkungen unspezifischer dopamin-mimetischer Parkinson-Therapie (L-Dopa) von  Bedeutung.

Die Untersuchungen dieses Projektes werden in Kooperation der Arbeitsgruppe Liss an der Universität Ulm (insbesondere zellspezifische RNA- und DNA-Analysen von Neuronen aus Maus- und humaner Gewebeproben, sowie in vitro Elektrophysiologie/Tracing) und der Arbeitsgruppe Roeper an der Universität Frankfurt am Main (insbesondere in vivo und in vitro Elektrophysiologie nach viraler Transfektion oder retragradem Tracing und Immunzytochemie) durchgeführt. Die genetischen Parkinson-Mausmodelle werden unter anderem im Rahmen dieses NGFN-plus Netzwerkes zur Verfügung gestellt (TP Auburger, TP Haas/Winklhofer, TP Wurst). Die Verhaltensanalysen werden in Kooperation mit der NGFN Mausklinik (Hrabe de Angelis) durchgeführt.

Im Rahmen dieses Projekts konnten wir die selektiven Rollen von verschiedenen Subtypen von Kaliumkanälen für die Funktion der Dopamin-Neurone klären, und Ihre Rolle für den Morbus Parkinson genauer definieren.

Für mehr Informationen siehe auch: http://www.ngfn.de/de/parkinson_liss_und_roeper.html

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