NGFN-PLUS

MR Zentrum Berlin

Leitung:    Prof. Dr. med. Hans-Hilger Ropers
Institut: Max Planck Institut für Molekulare Genetik, Berlin
Homepage: http://www.molgen.mpg.de/research/ropers/
Die Aufklärung der genetischen und molekularen Ursachen der geistigen Behinderung (GB), die Einführung effizienter Methoden für die Diagnose and Prävention und die Erforschung von Möglichkeiten zur Behandlung dieser häufigen Krankheit sind die langfristigen Ziele der Abteilung für molekulare Humangenetik am MPIMG. In enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Medizinische Genetik an der Charité Berlin und mit unserem iranischen Partner werden wir die Rekrutierung von Patienten und Familien signifikant ausweiten. An der Charité werden jährlich etwa 600 geistig behinderte Patienten klinisch untersucht, einschließlich Karyotypisierung, Fra(X)-Testung und metabolischem Screening, jedoch führt dies bei über 50% der Patienten zu keiner spezifischen Diagnose, was mehr als 300 Patienten mit idiopathischer (syndromaler oder nicht syndromaler) GB entspricht. Unter der Annahme, daß 2/3 dieser Betroffenen bzw. ihrer Angehörigen einer Teilnahme an dieser Studie zustimmen, sollte es uns gelingen, innerhalb der ersten 3 Jahre diese Vorhabens ungefähr 600 Patienten mit idiopathischer GB zu rekrutieren. Parallel dazu streben wir die Rekrutierung weiterer 100 konsanguiner Familien mit autosomal rezessiver GB (ARGB), etwa 2/3 im Iran und 1/3 in Deutschland. Mithilfe unserer hochauflösenden ‚tiling path’ BAC Arrays und einer kommerziell erhältlichen 244k-Oligonukleotid-Plattform (Agilent) werden wir bei allen sporadischen Patienten (und allen Eltern von Patienten mit auffälligen Befunden) sowie bei je einem Patienten aller Familien mit ARGB Array-CGH-Untersuchungen zur Erkennung submikroskopischer genomischer Imbalancen durchführen. Darüberhinaus werden wir unsere an ca. 2000 Patienten und gesunden Probanden erhobenen und bisher nicht publizierten Array-CGH-Daten den Mitgliedern des MR-Netzwerks zugänglich machen, als Basis für eine gemeinsame Datenbank für krankheitsassoziierte und funktionell neutrale ‚Copy Number Variants’ und als Referenz für die Interpretation von Array-CGH-Daten im diagnostischen Kontext. Homozygotie-Kartierung mithilfe von Affymetrix- oder Illumina-SNP-Chips soll bei allen konsanguinen Familien mit ARGB durchgeführt  werden, und Mutationsscreening vielversprechender Kandidatengene oder vollständiger Kopplungsintervalle ist vorgesehen, um die relevanten Gendefekte zu identifizieren. Dafür sollen neue Protokolle zur Anreicherung definierter Genomabschnitte sowie neue Hochdurchsatz-Sequenziersysteme eingesetzt werden, die am MPIMG etabliert werden u. sind



Weiterer relevanter Internet-Link:
German Mental Retardation Network (MRNET)