NGFN-PLUS

GMC - Verhaltensscreen

Leitung:    Prof. Dr. Wolfgang Wurst
Institut: Helmholtz Zentrum München, Institut für Entwicklungsgenetik
Homepage: www.helmholtz-muenchen.de/en/idg
Ziel unserer Arbeit ist es, in Zusammenarbeit mit anderen Partnern des NGFN-Netzwerkes und darüber hinaus die Faktoren zu identifizieren, die zur Entstehung neuropsychiatrischer Erkrankungen beitragen, um letztendlich deren Therapiemöglichkeiten zu verbessern. Durch die detaillierte Analyse des Verhaltens von über 200 genetischen Mausmodellen haben wir bereits zum Erkenntnisgewinn bei einem weiten Spektrum von Krankheiten beigetragen.

Neuropsychiatrische Erkrankungen sind meistens komplexer Natur, und mehrere Gene sowie Umweltfaktoren sind an ihrer Entstehung beteiligt. Viele Symptome kommen in mehreren Krankheitsbildern vor, und verschiedene Symptomatiken treten gemeinsam auf. So weisen Patienten mit Depression auch vermehrt Herz/Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen auf. Aber auch das Auftreten früher Symptomatiken, welche nicht zwingendermaßen mit der Hauptsymptomatik der Erkrankung assoziiert werden, kann zur Aufklärung der molekularen Ursachen einer Erkrankung beitragen. Nur zwei Beispiele dieser Arbeit sollen hier genannt werden. So konnten wir zeigen, dass verschiedenste genetische Mausmodelle der Parkinson´schen Erkrankung neben den erwarteten leichten motorischen Störungen auch Veränderungen in ihrem Riechsinn, in ihren kognitiven Fähigkeiten, im Angstverhalten und der Schmerzempfindung in unterschiedlichen genabhängigen Ausprägungen aufwiesen. In einem Mausmodell (Cln3) der juvenilen Form der Neuronalen Ceroid-Lipofuscinose (JNCL), die bei betroffenen Kindern etwa ab dem 4. Lebensjahr diagnostiziert wird, sowie in einem Mausmodell für die Huntington’sche Erkrankung, die beide innerhalb von 10-15 Jahren zum Tod führen, konnten wir ebenfalls bisher unbekannte frühe sensorische und motorische Defizite feststellen. Diese Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die frühen Prozesse dieser Erkrankungen und können zur Entwicklung von Biomarkern und damit zur Früherkennung und Therapie-verbesserung beitragen.

Weitere relevante Internet-Links:
The German Mouse Clinic




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