NGFN-PLUS

Mutations in recessive Parkinson’s disease genes

Leitung:    Prof. Dr. Christine Klein
Institut: Institut für Neurogenetik, Universität zu Lübeck, Lübeck
Homepage: www.zbv.uni-luebeck.de
Das TP3 hat ca. 100 Parkinson-Patienten mit Mutationen in unterschiedlichen rezessiv vererbten Parkinsonsyndromen identifiziert und die Proben und Patienten genetisch sowie multimodal bildgebend und elektrophysiologisch charakterisiert. Der Fokus dieser Untersuchungen lag dabei auf den Genen Parkin und PINK1, sowie der Charakterisierung des X-chromosomal vererbten Dystonie-Parkinson-Syndroms, dessen zugrundeliegender Gendefekt bisher noch unbekannt ist.

Im Rahmen von TP3 wurden an diesen Patienten umfangreiche omics-Daten (GWAS, Transkriptom, Proteom) erhoben. Die engsten Kooperationen bestanden dabei mit dem TP1 (Dominante Parkinsonsyndrome) und dem TP5 (Proteomics). Mit Hilfe der genomweiten genetischen und Expressionsdaten wurde die erste genomweite Assoziations-/Expressionsstudie durchgeführt und befindet sich aktuell in Auswertung.

Insbesondere in der zweiten Projektförderphase hat sich TP3 verstärkt zellbiologischen Fragestellungen zugewandt. In diesem Zusammenhang wurden humane Zellmodelle von Mutationsträgern (Fibroblasten und Neurone aus induzierten pluripotenten Stammzellen) etabliert und haben zu wichtigen Einsichten geführt. U. a. konnten gravierende Unterschiede in Bezug auf Mitophagie im Fibroblasten- im Vergleich zum endogenen neuronalen Modell aufgedeckt werden.

Die NGFN-Förderung hat weiterhin die Grundlage für wesentliche, neue Drittmitteleinwerbungen zu Themen aus dem Bereich rezessiver Parkinsonsyndrome gelegt. Aktuell sind hier aus 2012 ein DFG-Einzelantrag zu humanen Zellmodellen (300.000 EUR) und ein Projekt aus der EU-Förderlinie „Innovative Medicines Initiative“, StemBANNC (800.000 EUR) zu nennen.

Schließlich hat der Lübecker Neurogenetik-Standort nicht nur direkt, sondern auch indirekt von der Förderung profitiert. Hierbei sind vor allem hochkarätige neue Verbundprojekte, Bewerbungen international hervorragend ausgewiesener Forscher in Lübeck sowie die Gründung eines eigenen Instituts für Neurogenetik im Januar 2013 zu nennen.