NGFN-PLUS

miRNA als therapeutische Targets für das Pankreaskarzinom

Leitung:    Prof. Dr. med Stephan Hahn
Institut: Ruhr-Universität Bochum, Molekulare Gastroenterologische Onkologie (MGO)
Homepage: www.rub.de/mgo
MicroRNAs (miRNAs) sind eine erst seit kurzem bekannte neue Klasse kleiner, nicht-kodierender RNAs, die u.a. auch an der Tumorentstehung beteiligt sein können. Entsprechend der aktuellen Datenlage scheinen miRNAs, nachdem sie sequenzspezifisch an die Ziel-Messenger-RNA gebunden haben, entweder eine Translationsrepression oder eine RNA-Degradation des Zielgens einzuleiten. Aufgrund ihrer hohen Stabilität kann man erwarten, dass miRNAs auch in schlecht konservierten Probenmaterialien, wie z.B. Paraffingewebe, robuste klinische Analyten für die klinische Forschung und Biomarker Entdeckung sind. Aufgrund ihrer offensichtlichen Rolle in der Tumorigenese, stellen miRNAs nicht nur mögliche Ziele für neue Prognose- und Diagnosestrategien dar, sie sind auch neue Zielmoleküle mit einem therapeutischen Potential. In diesem Teilprojekt konnten wir das erste zellspezifische miRNome für Normalzellen des Pankreas (Pankreasgang- und Azinuszellen), für Karzinomzellen sowie für die chronische Pankreatitis erstellen. Aus den insgesamt 78 miRNAs die zwischen Pankreaskarzinom und Normalgangzellen unterschiedlich exprimiert waren, konnten 15 miRNAs als neue Biomarker- bzw. Therapiekandidaten identifiziert werden. Im Verlauf konnte gezeigt werden, dass die miRNA-135b als gewebsbasierte Biomarker hervorragend in der Lage ist, im Pankreas zwischen Nicht-Tumor- und Tumorgewebe zu unterscheiden. Ferner konnte miR-1246 (kürzlich reklassifiziert als RNU2-1F) als neuer serumbasierter Tumormarker für das Pankreaskarzinom validiert werden. Schließlich konnten wir ein neues Rhenium basiertes Metall-Biokonjugat identifizieren, das sich sowohl potentiell für biologische Bildgebungsanasätze als auch Vehikel zur verbesserten zellulären Aufnahme von therapeutischen Molekülen eignen könnte.