NGFN-PLUS

Entwicklung und Kommerzialisierung eines diagnostischen Test zur Detektion molekularer Marker bei Prostatakrebs

Leitung:    Dr. Alke Heitmann
Institut: QIAGEN Hamburg GmbH
Homepage: www.qiagen.com
Ziel dieses Teilprojektes ist, die Möglichkeiten der Früherkennung des Prostatakrebses zu verbessern. Zur Früherkennung des Prostatakarzinoms werden überwiegend der Tumormarker PSA (Prostataspezifisches Antigen), ein in der Prostata gebildetes und im Serum nachweisbares Protein, und die rektale Untersuchung eingesetzt. Die diagnostischen Möglichkeiten weisen z. Zt. in Bezug auf den Nachweis des Prostatakarzinoms nur eine limitierte Sensitivität und Spezifität auf. So kann ein erhöhter PSA-Wert auch ganz andere, harmlosere Ursachen, wie z.B. eine gutartige Vergrößerung oder aber eine Entzündung der Prostata, haben. Auf der anderen Seite schließen niedrige, oder PSA-Werte im Normalbereich das Vorhandensein eines Prostatakarzinoms nicht vollständig aus. Besteht aufgrund dieser Untersuchungen der Verdacht auf ein Prostatakarzinom wird dem Patienten eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und diese histopathologisch auf Krebszellen untersucht. Je nach Ausmaß und Lage des Tumors kommt es vor, dass bei der Biopsie der Tumor verfehlt und zufällig nur gesundes Gewebe entnommen wird. Der Krebs bleibt unerkannt und könnte sich unbemerkt weiter ausbreiten. In diesen Fällen entscheidet der behandelnde Arzt, ob es ausreichend ist, den Patienten bzw. den veränderten PSA-Wert zu beobachten, oder ob eine zweite Biopsie genommen werden muss. In diesem Teilprojekt wird ein molekulargenetisches Nachweissystem als zusätzliche diagnostische Möglichkeit entwickelt, so dass weitere Informationen über histologisch nicht erkennbare Veränderungen des Gewebes erlangt werden. Mit diesem Test wird die Entscheidungsgrundlage des Arztes (Beobachtung oder Rebiopsie) deutlich verbessert. Grundlage dieses diagnostischen Test bildet eine vom Konsortium definierten Gensignatur. Diese Gensignatur besteht aus mehreren Genen, die in tumorfreiem Gewebe von Prostatakrebs Patienten im Vergleich zu Prostatagewebe gesunder Patienten unterschiedlich stark exprimiert sind. Die Prostatabiopsie, die histopathologisch keine Tumorzellen aufweist, wird durch das neu entwickelte Nachweissystem auf molekulargenetischer Basis analysiert, so dass trotz histopathologisch negativer Erstbiopsie Prostatakrebs nachgewiesen werden kann. Die standardisierte Aufreinigung des Biopsiematerials und die standardisierte, simultane Analyse aller für Prostatakrebs relevanten Gene bieten ideale Voraussetzungen für eine Verbesserung der frühzeitigen Erkennung des Prostatakarzinoms.