NGFN-PLUS

Identifikation und Validierung von diagnostischen und prognostischen Markern für den Therapieentscheid beim Prostatakarzinom

Leitung:    PD Dr. med Alexander Haese
Institut: UKE - Klinik für Urologie in Kooperation mit der Martiniklinik
Homepage: www.martini-klinik.de
Die Bestimmung der Serumkonzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) ist nach wie vor der wichtigste Parameter in der Früherkennung des Prostatakarzinoms. So steigt das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, trotz negativem Tastbefund mit zunehmender PSA-Konzentration im Serum kontinuierlich an. Ein großer Nachteil des PSA liegt in seiner mangelnden Spezifität, da es sich bei diesem Marker um einen organspezifischen, nicht jedoch um einen karzinomspezifischen Marker handelt. Fehldiagnosen, welche auf einen erhöhten PSA-Wert (zwischen 4-10 ng/ml) im Serum zurückzuführen sind, bleiben demnach nicht aus, da auch gutartige Tumore eine erhöhte PSA-Konzentration verursachen können. Die Folgen der Fehldiagnosen sind falsch gewählte Behandlungs- und Therapiemethoden, die zu unnötigen Kosten und zu einer zusätzlichen physischen und psychischen Belastung für den einzelnen Patienten führen können.

Ziel dieses Teilprojekts ist es, einen Routine diagnostischen Test zur Früherkennung des Prostatakarzinoms zu entwickeln.
Das Projekt steht unter der Hypothese, dass Prostaten mit malignen Tumoren auch in ihren histologisch tumorfreien Geweberegionen durch eine charakteristische Gensignatur gekennzeichnet sind, da auch sie unter dem Einfluss der malignen Tumorzellen stehen.
Die Existent eines solchen Gensets konnte bereits im Rahmen eines Vorexperiments in Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg an einer kleinen Kohorte an Patienten bestätigt werden. Innerhalb dieses Teilprojekts gilt es jetzt, dieses Genset in einer klinischen Pilotstudie mit 1000 Patientenproben weiter zu optimieren und für die Entwicklung eines kommerziell erhältlichen Diagnostikums zur Verfügung zu stellen. Für die Optimierung wird RNA aus Prostatastanzbiopsien von Patienten (ohne Tumornachweis in der Biopsie) isoliert und mit RNA aus tumorfreien Biopsien von Patienten mit einem nachgewiesenen Prostatakarzinom verglichen. Mit dem optimierten Genset wird der diagnostische Chip (LiquiChip-Plattform) innerhalb des Verbunds von der Firma Qiagen hergestellt. In einer abschließenden prospektiven Studie wird der Chip an 2000 Patienten eingesetzt, um den prädiktiven Wert des Gensets zu bestätigen.
Dieser Test soll dazu beitragen, in Zukunft die Entnahme unnötiger Stanzbiopsien und die damit verbundenen Belastungen der Patienten massiv zu reduzieren, sowie Patienten mit einem hohen Prostatakarzinomrisiko schnell und sicher zu identifizieren.


Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf:
Weitere Teilprojektleiter: