NGFN-PLUS

Verhaltensanalysen von Tiermodellen II

Leitung:    Prof. Dr. Rainer Spanagel
Institut: ZI Mannheim
Homepage: www.zi-mannheim.de/psychopharmakologie
Mit Hilfe einer Phänotypisierungsplattform wurden Alkoholkonsum und Suchtverhalten in verschiedenen transgenen Maus- bzw. Rattenmodellen erfasst. Die verwendeten Modelle bestehen aus genetisch modifizierten Tieren, bei denen konditional verschiedene Gene des glutamatergen Systems inaktiviert wurden. Diese transgenen Tiere wurden von Mitgliedern des Verbundes (TP4-7) generiert. Um Alkohol-induzierte Effekte zu untersuchen, verwendeten wir ein akutes und drei chronische Modelle für Alkoholkonsum in Mäusen. In einem der chronischen Modelle hatten die Mäuse ununterbrochen für sechs Monate eine 16%-ige Alkohol-Lösung als alleinige Flüssigkeitsquelle zur Verfügung. In dem anderen Modell wurde die chronische Alkoholgabe wöchentlich durch einen dreitägigen Entzug unterbrochen. Mäuse, die das dritte Modell durchliefen hatten die freie Wahl zwischen Wasser und einer 8%-igen Alkohol-Lösung. Ferner wurde nach wiederholter Alkoholdeprivation die Wiederaufnahme des Trinkverhaltens untersucht sowie die Extinktion des Suchtverhaltens erfasst. In einem weiteren Versuch wurden Wildtyp (WT)- und CB2-Rezeptor Knockout-Mäuse verwendet. Wir untersuchten die Effekte des CB2 Rezeptors auf somatische Entzugssymptome und auf die Toleranzentwicklung. Hierfür wurde das Verhalten der Mäuse nach einem standardisiertem Punktesystem bewertet sowie die Hypothermie nach Alkoholinjektionen gemessen. CB2 Knockout-Tiere scheinen weniger anfällig für Alkoholentzugseffekte zu sein, da sie im Vergleich zu den Kontrolltieren einen reduzierten Tremor hatten. Des Weiteren zeigten die Knockout-Mäuse einen geringeren Abfall der Körpertemperatur nach akuter Alkoholinjektion von 2g/kg Körpergewicht. Dieser Effekt konnte bei einer höheren Dosis (3,5 g/kg Körpergewicht) nicht beobachtet werden. Nach chronischem Alkoholkonsum (vier Wochen kontinuierlicher Konsum) zeigten WT- und CB2 Knockout-Tiere eine ähnliche Hypothermie bei beiden injizierten Konzentrationen.
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