NGFN-PLUS

Entwicklung von molekulardiagnostischen Verfahren zur Früherkennung des Pankreaskarzinoms basierend auf sezernierten/freigesetzten Kandidaten-Proteinen

Leitung:    PD Dr.  Irmgard Schwarte-Waldhoff                                                        Dr. Martina Schnölzer
Institut: Ruhr-Universität Bochum, Immunologisch-Molekularbiologisches Labor, Med. Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus,                                   Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
Homepage: www.ruhr-uni-bochum.de
Pankreaskarzinome werden ganz überwiegend in einem späten Stadium diagnostiziert, in dem die Heilungsaussichten sehr gering und die Tumore oft nicht mehr operabel sind. Die Diagnose geschieht mit verschiedenen bildgebenden Verfahren (Ultraschall, Endosonographie, Kernspintomographie, Computertomographie und ERCP) sowie mit dem Nachweis von Tumormarkern (CA19-9, ggf. CEA) im Blut. Alle derzeit zur Verfügung stehenden Verfahren setzen jedoch insbesondere bei der Entdeckung früher Tumorstadien enge Grenzen, sodass selbst Personen aus Hochrisiko-Gruppen für diese Krebserkrankung nur sehr aufwändige und kaum befriedigende Maßnahmen zur Früherkennung angeboten werden können. Hier setzt das Teilprojekt 9 an, das sich eine verbesserte Diagnostik durch den Serumnachweis von Tumormarkern zum Ziel gesetzt hat. Dabei werden Kandidaten für solche Tumormarker aus experimentellen Ansätzen mit kultivierten Tumorzellen identifiziert. Tumormarker sind meistens Proteine, die von Tumorzellen freigesetzt werden und in den Blutkreislauf gelangen. Nur Zellkulturen ermöglichen einen direkten Zugriff auf solche Proteine. Daher haben wir uns zur Tumormarker-Suche auf dieses spezifische Subproteom fokussiert, das im weiteren Sinne als „Sekretom“ bezeichnet wird und haben Protokolle zur Produktion, Anreicherung und Untersuchung solcher freigesetzten Proteine aus Zellkultur-Überständen von Tumorzellen entwickelt. Mit hocheffizienten Methoden der Proteom-Technologie wurden in einer Kooperation mit dem DKFZ Heidelberg Proteinkataloge dieser Sekretome erstellt, aus denen vielversprechende Tumormarker-Kandidaten definiert werden. Ein Nachweis dieser Kandidaten mit Antikörper-basierten und/oder massenspektrometrischen Methoden soll etabliert werden, um sie in verschiedenen zellulären Modellen, anschließend im Tiermodell und schließlich in Serumproben von Karzinompatienten zu überprüfen. Das Fernziel des Projektes ist es, Protein-Signaturen zu entwickeln, deren Nachweis im Blut eine ausreichend hohe Sensitivität zum Screening von Hochrisiko-Gruppen erreicht (Bsp. Familiäres Pankreaskarzinom; chronische Pankreatitis). Entsprechende Nachweismethoden von Protein-Biomarkern könnten den sehr aufwändigen hochspezialisierten klinischen Untersuchungen, insbesondere Imaging-Technologien mittels endoskopischem Ultraschall, vorgeschaltet werden.

               
       
Weitere Teilprojektleiter: