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Apoptose 

Jede Zelle hat im Erbgut, also in ihrer "Betriebanleitung", ein "Selbstmordprogramm", das auf bestimmte Signale hin ausgelöst wird. Dieser programmierte Zelltod, in der Fachsprache Apoptose genannt, ist ein wichtiger Prozess. Hier einige Beispiele für eine Apoptose: Während der Entwicklung des Organismus müssen zum Beispiel einige Zellen wieder entfernt werden. So legt der menschliche Embryo zunächst "Schwimmhäute" zwischen Fingern und Zehen, die später aber wieder beseitigt werden sollen. Dazu wird das "Selbstmordprogramm" in den Zellen der Finger-Häute aktiviert, das dann die Rückbildung der "Schwimmhäute" bewirkt. Außerdem werden durch die Apoptose alte oder funktionsuntüchtige Zellen entfernt. Der programmierte Zelltod ist auch ein wichtiges Sicherheitssystem, das vor ungezügelter Zellteilung schützt und geschädigte Zellen entfernt. Normalerweise wird dieses Kontrollprogramm gestartet, wenn es in der Zelle Anzeichen dafür gibt, dass das Erbgut verändert wurde, oder wenn sich irgendwo im Schaltplan der Zelle ein Fehler eingeschlichen hat. Die Todesbotschaft bringen häufig Botenstoffe von außerhalb der Zelle, die sich an bestimmte Eiweiße auf der Oberfläche der Zelle anlagern. Diese Andockstellen werden deshalb auch "Todes-Rezeptoren" genannt. Sie funktionieren wie winzige Antennen. Durch das Andocken verformt sich die Antenne. Das ist für die Zelle ein Signal, um spezielle winzige "Scheren" zu aktivieren. Diese machen schließlich der Zelle den Garaus: Diese Scheren zerschneiden bestimmte Eiweiße, die für die Zelle lebenswichtig sind und führen dadurch den Tod der Zelle herbei. Das "Selbstmordprogramm" kann aber auch durch einen anderen Vorgang ausgelöst werden, und zwar durch Stoffe in der Zelle selbst, die an das Zellgerüst gebunden sind. Wenn die Zelle so stark geschädigt wird, dass der Schaden nicht mehr zu reparieren ist - z.B. durch ultraviolettes Licht- , werden diese Signalstoffe vom Zellgerüst losgelöst und setzen dann das Selbstmordprogramm in Gang.