GLOSSAR

Atherosklerose 

(griech.: skleros = hart, steif)
Atheroskleose (auch Arteriosklerose) ist eine Verhärtung von Arterien, die durch Einlagerungen von Fetten, Kalzium, Zellbruchstücken und faserigen Substanzen in die Gefäßwand verursacht wird. Wenn wir älter werden, verhärten sich die Wände der Blutgefäße. Dahinter steckt meist die stärkere Vernetzung des Bindegewebes, außerdem lagert sich Kalzium in der Gefäßwand ab. Dadurch verlieren die Blutgefäße ihre Elastizität - sie werden hart und steif. Diese Form der Arteriosklerose ist ein normaler Alterungsprozess. Es gibt aber noch eine andere, besonders gefährliche Form der Arteriosklerose. Die Übeltäter sind hier das Blutfett LDL-Cholesterin und unser körpereigenes Abwehrsystem, das in diesem Falle leider großen Schaden anrichtet. Cholesterin-haltige Partikel gelangen ständig aus dem Blut in die Gefäßinnenwand der Arterien, und verlassen sie auch wieder. Das ist ein ständig ablaufender Vorgang. Aber ungesunde Lebensgewohnheiten wie Rauchen oder fetthaltige Ernährung können bei entsprechender genetischer Veranlagung dazu führen, dass hohe Mengen überaktiver Sauerstoffverbindungen entstehen. Diese Sauerstoffverbindungen greifen eine bestimmte Sorte von Cholesterin-Fetten - die "LDL-Cholesterine" - an und verändern sie. Die Fette in der Gefäßwand werden sozusagen "ranzig". Die ranzigen LDL-Cholesterinpartikel verbleiben in der Gefäßinnenwand, sie können nicht mehr so leicht nach außen gelangen. Gleichzeitig wird durch das veränderte LDL-Cholesterin ein Signal an das Immunsystem des Körpers gesendet: Es soll "Aufräum"-Blutzellen loszuschicken, um die ranzigen Fette zu beseitigen. Nach und nach wandern immer mehr immer mehr "Aufräum"-Zellen in die Gefäßinnenwand ein. Nach einiger Zeit sterben diese weißen Blutkörperchen. Ihre Bruchstücke und die Cholesterin-Partikel bilden eine fetthaltige Ablagerung, die immer weiter wächst. Das Gefäß verengt sich jetzt mehr und mehr. Der Blutdurchfluss ist immer stärker behindert. Die Folge: Der Herzmuskel wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Das spürt der Betroffene - Schmerzen in der Herzgegend, Engegefühl im Brustkorb und Atembeschwerden. Es sind die ersten Warnsignale, die anzeigen, dass eine erhöhte Herzinfarkt-Gefahr besteht. Die Fettablagerung in den Blutgefäßen wird von einer dünnen Schicht von Zellen und faserigem Bindegewebe bedeckt und das ist auch gut so. Denn wirklich gefährlich wird es, wenn die dünne Schicht einreißt. Aus den Fettablagerungen treten jetzt Stoffe aus, die bewirken, dass die Blutzellen zusammenkleben und ein gefährliches Blutgerinnsel bilden. Diese Blutgerinnsel können die Herzkranzgefäße so sehr verstopfen, dass gar kein Blut mehr durchgelangen kann. Die Bereiche des Herzmuskels, die normalerweise von den jetzt blockierten Gefäßen versorgt werden, sterben ab und das führt im schlimmsten Fall zum Herzstillstand. In zahlreichen Studien zeigte sich, dass die Arteriosklerose etwa zur Hälfte von Umweltfaktoren bzw. ungesunden Lebensgewohnheiten und zur anderen Hälfte von genetischen Faktoren verursacht wird. Die Riskofaktoren der Kategorie "schädliche Umwelteinflüsse" kennen wir. Dazu gehört zum Beispiel Zigarettenrauch, der das Blut nicht nur mit Schadstoffen, sondern auch mit den überaktiven Sauerstoffverbindungen überschwemmt, die dann das LDL-Choleresterin angreifen und verändern. Auch eine ungesunde, fetthaltige Ernährung ist schädlich, denn so kann es eine übermäßige Menge des LDL-Cholesterins im Blut kommen und dies begünstigt ebenfalls die Arteriosklerose. Zusätzlich zu diesen ungesunden Lebensgewohnheiten kommt meist auch noch eine genetische Veranlagung für die Arteriosklerose. Wenn zum Beispiel Gene defekt sind, die den Körper normalerweise vor den überaktiven Sauerstoffverbindungen schützen, kann Arteriosklerose entstehen. Viele Krankheits-Gene für die Arteriosklerose kennt man aber noch gar nicht. Wenn die Wissenschaftler diese Gene gefunden haben, ist es möglich, bessere Therapien gegen die Arteriosklerose und den Herzinfarkt zu entwickeln.