GLOSSAR

Basen 

Es ist schon erstaunlich: Alle Informationen, die wir zum Leben brauchen, stecken in nur vier verschiedenen Gen-Buchstaben: (1) A = Adenin (2) T = Thymin (3) C = Cytosin (4) G = Guanin. Die ringförmigen chemischen Substanzen, aus denen die Gen-Buchstaben bestehen, werden Basen genannt. Diese Basen sind auf dem Erbinformationsfaden DNA hintereinander angeordnet. Die DNA ähnelt einer schier endlose spiralförmig verdrillten Strickleiter. Die Basen sind die Sprossen dieser spiralförmigen Leiter. Je zwei Basen verbinden sich zu einer Strickleiter-Sprosse. Das nennen die Wissenschaftler Basenpaar. Und zwar paaren sich immer A und T bzw. C und G. Nur so entstehen Leitersprossen gleicher Form und Größe. In anderen Buchstaben-Kombinationen würden zu lange, zu kurze oder verbogene "Sprossen" in der DNA-Strickleiter entstehen.

Blutkrebs 

In Deutschland erkrankt jährlich jeder 10.000ste Einwohner an Blutkrebs (=Leukämie). Die Krankheit wurde 1848 zum ersten Mal entdeckt, als bei einem Patienten eine massive Ansammlung von weißen Blutkörperchen gefunden wurde. Normalerweise gibt es 3.000 bis 10.000 Weiße Blutkörperchen pro Milli-Liter Blut, aber bei Blutkrebs schießt diese Zahl in die Höhe und manchmal zählt man dann mehr als 100.000 weiße Blutkörperchen.   Wie bei allen Krebsarten, so beginnt auch die Entstehung von Blutkrebs damit, dass eine einzige Zelle sich zu einer abnormalen Zelle verändert. Beim Blutkrebs ist es ein unreifes, weißes Blutkörperchen, das außer Kontrolle gerät. Normalerweise vermehren sich weiße Blutkörperchen erst dann, wenn sie fertig ausgebildet und funktionstüchtig ist. Erst dann können sie in der Schlacht gegen Krankheitserreger aufnehmen. Diese Kontrolle wird vom genetischen Programm der Zelle durchgeführt.   Bei Blutkrebs verändern sich bestimmte Gene und geben der unreifen Blutzelle die Anweisung, sich zu vermehren. Diese "bösartigen" Blutzellen entziehen sich allen Kontrollmechanismen, die normalerweise streng über die Vermehrung und Reifung von Abwehrzellen wachen und vermehren sich, auch wenn es überhaupt keine Krankheitserreger zu bekämpfen gibt. Ironischerweise treten trotz der hohen Anzahl an weißen Blutkörperchen viel öfter Infektionen auf, denn die veränderten Leukozyten sind nicht in der Lage, mit den Krankheitserregern und körperfremden Substanzen fertig zu werden. Sie stammen ja von unreifen Blutzellen ab, deren Ausbildung als Abwehrzellen noch nicht begonnen hatte, und die also noch nicht bereit waren, den Kampf mit fremden Eindringlingen aufzunehmen. Riesige Truppen von nutzlosen, weißen Blutkrebs-Zellen patroullieren durch das Blut. Es kommt noch schlimmer: Denn die unreifen weißen Blutkrebs-Zellen verdrängen die leistungsfähigen normalen Blutzellen. Das ist lebensgefährlich für den Körper.

Blutkörperchen 

Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) wurden nach ihrer auffälligsten Eigenschaft, ihrer Farbe, benannt. Dass sie rot sind, verdanken die Blutkörperchen dem Eiweiß Hämoglobin. Hämoglobin ist ein äußerst wichtiges Eiweiß: Es kann Sauerstoff binden und ermöglicht so, dass dieses lebenswichtige Gas von den roten Blutkörperchen durch den ganzen Körper transportiert werden kann. Rote Blutkörperchen haben ein scheibenförmige Aussehen, lassen sich aber gut verformen, so dass sie auch durch die engsten Blutgefässe hindurch passen. Bei der Krankheit "Sichelzellen-Anämie" verlieren die roten Blutkörperchen ihre Fähigkeit, sich zu verformen. Eine gefährliche Situation, denn dann werden manche der sehr engen Blutgefäße durch die starren Blutkörperchen blockiert. Die fatale Folge: Einige Bereiche des Körpers werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die betroffenen Gewebe-Zellen funktionieren dann nicht mehr richtig oder sterben sogar. Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind gewissermaßen die Blutpolizei. Sie schützen uns vor Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern. Die an sich farblosen Blutzellen werden Weiße Blutkörperchen genannt, weil sie beim Abtrennen von den übrigen Blutzellen eine weiße Paste ergeben. Ein Kubikmillimeter Blut enthält zwischen 4 000 und 10 000 weißen Blutkörperchen.