GLOSSAR

zurück zum Artikel

GWAS 

Die Abkürzung GWAS steht für den Begriff genomweite Assoziationsstudien. Diese sollen helfen, die genetischen Hintergründe von Krankheiten zu ermitteln. Meist tragen zu solchen Studien zwei Gruppen von Teilnehmern bei. Die „Patientengruppe“ beinhaltet Menschen, die unter einer bestimmten Erkrankung leiden, wohingegen für die „Kontrollgruppe“ Personen ausgewählt werden, die eben nicht die untersuchte Krankheit haben. Nun werden die genetischen Eigenschaften (nicht die gesamte Erbinformation, aber die Genbereiche) aller Teilnehmer ermittelt und miteinander verglichen. Genvarianten, die besonders häufig bei den Patienten auftreten, haben mit großer Wahrscheinlichkeit etwas mit den Mechanismen der Krankheitsentstehung zu tun, sind also krankheitsassoziiert. Für die Analyse der immensen Datenmengen sind ausgefeilte informatische Auswertungsprogramme und große Computerkapazitäten erforderlich. Forscher aus dem NGFN konnten mithilfe von GWAS bereits für eine Vielzahl von Krankheiten zeigen, dass deren Entstehung durch bestimmte Genvarianten begünstigt wird. Solche Kandidatengene werden dann funktionell charakterisiert, um ihr Potential als therapeutische oder diagnostische Angriffspunkte auszuloten, was idealerweise zu einem neuen Medikament oder Testverfahren führt.