GLOSSAR

Herz-Kontraktion 

Wussten Sie, dass das Herz etwa 2,5 Milliarden Mal im Laufe eines 70-jährigen Lebens schlägt und dabei pro Stunde ungefähr fünf Liter Blut in unseren Körper pumpt?Das Herz ist - rein mechanisch gesehen - eine Saug- und Druckpumpe. Es hat zwei scheinbar einfache Aufgaben: Es sorgt dafür, dass das Blut in der Lunge Sauerstoff tanken kann und es pumpt das mit Sauerstoff beladene Blut in den Körper. Dafür befördert das Herz 70 Mal pro Minute die exakt gleiche Menge Blut in den kleinen Lungen- und den großen Körperkreislauf.Der Lungenkreislauf und der Körperkreislauf werden durch je ein eigenes Pumpsystem betrieben. Das Pumpsystem für den Lungekreislauf befindet sich in der rechten Hälfte des Herzens, das Pumpsystems für den Körperkreislauf liegt im linken Teil des Herzens. Jede der Pumpen hat einen kleinen Vorhof, der das Blut sammelt. Das Blut fließt dann in die dahinterliegende große Kammer. Wenn der Muskel, der diese Kammer umgibt, sich zusammenzieht, dann wird das Blut in den jeweiligen Kreislauf gepresst.

Herzschwäche 

Herzschwäche entsteht, wenn das Herz so geschädigt wird, dass es nicht mehr genügend Blut zu den Geweben pumpen kann. Wenn die Gewebe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt sind, kann es zu Organschäden oder im Extremfall zum Tod kommen, denn das Blut ist der Hauptlieferant von Nährstoffen und Sauerstoff. Herzschwäche kann durch vieles ausgelöst werden - durch eine Verdickung des Herzmuskels, eine Erweiterung der Herz-Hohlräume, einen Herzinfarkt oder ein Blutgerinsel. Die Herzschwäche ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit. In Deutschland leiden drei Prozent der Bevölkerung an einer Herzinsuffizienz, bei den über 70-Jähringen sind es zehn Prozent.Hauptursachen für die Herzschwäche ist die Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und hoher Blutdruck. Da muss das Herz ständig gegen zu enge Blutgefäße anpumpen. Bei dieser Dauerbelastung wächst das Herz buchstäblich mit der Aufgabe: Es wird größer, damit es wieder kräftiger pumpen und den Körper nach wie vor ausreichend mit Blut versorgen kann. Zunächst haben diese Maßnahmen scheinbar auch Erfolg. Aber: Wenn sich der Herzmuskel vergrößert, dann verändert sich auch seine Struktur. Der Muskel ist dann zwar größer, allerdings auch anfälliger und schwächer. Auf die Dauer ist die Vergrößerung des Herzmuskels deshalb eine Maßnahme, die das Herz schädigt. Eine Schädigung des Herzens tritt auch dann auf, wenn die Herz-Blutgefäße verengt oder verstopft sind. Dann werden nämlich Teile des Herzmuskels schlechter oder gar nicht mehr mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Im schlimmsten Fall kommt es zum Herzinfarkt - ein Teil des Herzmuskels zerfällt und stirbt ab. Aber auch Herzmuskelentzündungen, Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler oder ein Blutgerinsel in der Herzkammer können zu Herzleistungsschwäche führen.

Hippokampus 

Wer kennt das nicht: Auf einer Party werden uns die anderen Gäste vorgestellt, doch im Gedächtnis bleiben uns nur zwei oder drei Namen - der Rest ist für unser Gehirn "Schall und Rauch". Die Region in unserem Gehirn, die über Erinnern und Vergessen entscheidet, heißt Hippokampus (griech.: hippocampus = Seepferdchen), weil die Form an ein Seepferdchen erinnert. Manche Wissenschaftler vergleichen den Hippokampus mit dem Aufnahme-Knopf einer Videokamera. Der Hippokampus speichert für kurze Zeit alle neuen Sinneseindrücke. Die meisten Eindrücke werden wieder gelöscht, aber einige Augenblicke, in denen wir Freude, Triumpf, Trauer oder Gefahr empfinden, bleiben uns erhalten, denn wenn der Hippocampus besonders intensive Gefühle wahrnimmt, dann schaltet er auf "Aufname" und die ensprechenden Informationen und Eindrücke werden ins Langzeit-Gedächtnis übernommen. Deshalb können wir uns an eine besonders aufwühlende Szene eines Filmes gut erinnern. Auch Details von besonderen Ereignissen, bleiben im Gedächnis haften, auch wenn sie weit in der Vergangenheit liegen: Der Hochzeitstag, die Geburt des Kindes, der Tod des Vaters. Auf der anderen Seite können wir uns häufig nicht daran erinnern, wo wir den Autoschlüssel gestern hingelegt haben.   Bei Menschen, bei denen der Hippokampus beschädigt ist, funktioniert das Gedächtnis nicht mehr. Sie leben in der Vergangenheit. In den späten fünfziger Jahren entfernten Chirurgen bei einem 20-jährigen Patienten Teile des Hippokampus, um seine schwere Epilepsie zu behandeln, die sie durch Medikamente nicht in den Griff bekamen. Seit dieser Operation konnte der Mann keine neuen Erinnerungen mehr speichern. Der Patient konnte sich nicht mehr an Menschen erinnern, denen er seither begegnet war, und glaubte, noch immer 20 Jahre alt zu sein. Als man ihm in den siebziger Jahren Bilder von Menschen auf dem Mond zeigte, glaubte er, dass dies eine Szene aus einem Spielfilm sei. Der Patient konnte sich allerdings gut an seine Erlebnisse aus der Kindheit und Jugend erinnern. Der Hippokampus und die angrenzenden Bereiche gehören auch zu den ersten Gehirn-Regionen, in denen bei einer Alzheimer-Krankheit die giftigen Eiweiß-Ablagerungen entstehen, die zum Tod von Nervenzellen führen. Das ist der Grund für das "große Vergessen" bei Alzheimer.

Histone  

Der gesamte DNA-Faden im Kern einer Zelle ist etwa zwei Meter lang. Damit er in den sehr kleinen Zellkern überhaupt hineinpasst, muss der DNA-Faden stark gewickelt werden. Histone sind die Eiweiße, um die die DNA  gewunden ist. Die Histone helfen also, die DNA im Zellkern zu verpacken. Zum Ablesen der Gen-Information muss das DNA-Molekül jedoch wieder abgewickelt werden

Hochdurchsatz-Technologie 

In der Genomforschung werden besonders große Datenmengen untersucht – schließlich müssen zum Beispiel die ca. 25.000 Gene des Menschen nicht nur identifiziert, sondern auch sehr detailliert erforscht werden. Da jedes Gen und seine Produkte in vielen verschiedenen Prozessen mitspielen können, müssen Tausende von Parametern und ihre Kombinationen untersucht werden. Hierfür entwickeln die Wissenschaftler Experimente, in denen viele Schritte durch Roboter ausgeführt werden. Nur so können die Forscher Millionen von Daten sammeln und dann die richtigen Schlüsse ziehen, die bei der Krankheitsforschung dem Patienten zugute kommen sollen.

Hämoglobin 

Hämoglobin ist ein Eiweiss, das in den roten Blutkörperchen vorkommt. Es kann Sauerstoff binden und ermöglicht so den Sauerstoff-Transport von der Lunge zu den Organen und Geweben