GLOSSAR

Idiopathische Epilepsie 

Unter idiopathisch (aus dem griechischen: idios = von Natur aus, angeboren; pathos = Krankheit) versteht man eine Krankheit ohne erkennbare Ursache. Etwa 40% der Epilepsie-Formen werden nicht durch Gehirnverletzungen oder Stoffwechselstörungen, sondern durch Fehler im Erbgut verursacht. Diese Epilepsieformen, deren Ursachen zunächst nicht erkennbar sind, werden deshalb "idiopathische Epilepsien" genannt. In Deutschland sind rund 300.000 Patienten und weltweit 70 Millionen Menschen davon betroffen. Im Unterschied dazu wird die zweite Gruppe von Epilepsien -  die so genannten Symptomatischen Epilepsien - durch eine mit den heutigen Untersuchungsverfahren erkennbare Gehirn-Erkrankung oder andere äußere Faktoren ausgelöst.

Immunsystem 

Das Immunsystem steht Woche für Woche und Tag für Tag vor einer äußerst schwierigen Aufgabe: Es muss gegen eine gut ausgestattete und hartnäckige Armee von Schädlingen ankämpfen. Es darf niemals ausruhen, immer ist Alarmstufe "Rot". Zu den Krankheitserregern, gegen die das Immunsystem ankämpfen muss, gehören Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten (z. B. Malariaerreger). Das Immunsystem beseitigt aber auch Schadstoffe, die mit der Nahrung oder beim Einatmen in den Körper gelangen, und es vernichtet entstehende Krebszellen. Bei den Abwehrmechanismen spielen die weißen Blutkörperchen eine wichtige Rolle.

Integrine 

Damit Zellen untereinander Kontakt halten können, besitzen sie eine Vielzahl sogenannter Rezeptoren, das sind Erkennungsmoleküle, mit denen sie andere Zellen und Proteine ihrer Umgebung wahrnehmen können. Integrine sind eine Gruppe solcher Rezeptoren, die vor allem dazu dienen, dass sich Zellen aneinander und an ihrer Unterlage festhalten können.

Ionen 

Ionen sind Salzteilchen mit elektrischer Ladung. Natrium-, Kalzium- oder Chorid-Ionen sind zum Beispiel geladenen Salzteilchen. Die Bezeichnung Ionen entstammt dem Griechischen Wort "ionos" (dt. "der Wanderer"). Diese Salzteilchen werden so genannt, weil sie im elektrischen Feld auf einen der beiden Pole zuwandern. Ionen spielen überall im Körper eine wichtige Rolle: Der Einstrom von Ionen durch Ionenkanäle in Muskelzellen führt zum Zusammenziehen des Muskels. Ionen steuern auch die Informationsweiterleitung im Nervensystem.

Ionenkanäle 

Zellen stehen in ständigem Kontakt mit ihrer Umwelt: Sie empfangen Signale über ihre Rezeptoren, schleusen Botenstoffe in ihr Inneres und sie tauschen mit ihrer Umgebung bestimmte Stoffe aus. Wie das genau passiert, war lange ein Rätsel, denn die Zellhülle ist selbst für kleinste Teilchen nicht passierbar. Heute weiß man, dass es Poren in der Zellhülle gibt, die wie winzige Schleusen wirken. Die Poren sind aus Eiweißen aufgebaut und sie verbinden das Zellinnere mit dem Zelläußeren. Jede Schleuse lässt nur ganz bestimmte Stoffe passieren. Eine Sorte dieser Schleusen hat die Aufgabe, geladene Salzteilchen, so genannte Ionen, in die Körperzellen ein- und auszuschleusen. Diese Poren heißen deshalb Ionenkanäle. Die verschiedenen Kanäle lassen nur bestimmte Salzteilchen hindurch, so dass jede Ionensorte ihre eigenen Kanäle hat. Natriumkanäle lassen zum Beispiel keine Kaliumionen oder Kalziumionen durch. Die Ionenkanäle wechseln außerdem ständig zwischen offenem und geschlossenem Zustand. Den Auslöser zum Öffnen und Schließen der Tore erhalten die Kanäle durch elektrische Signale in der Zellhülle oder durch Botenstoffe - z.B. Hormone, die an bestimmte Stellen an der Oberfläche der Zellhülle andocken können.   Vielen Krankheiten des Nervensystems – zum Beispiel Epilepsien - beruhen auf fehlerhaften Ionenkanälen.