GLOSSAR

Sarkoisose 

Sarkoisose führt zur Ansammlung von Zellen des Immunsystems. Dadurch bilden sich kleine Knötchen, so genannte Granulome. Dort wo sie entstehen, stören sie die Funktion der jeweiligen Organe. Häufig ist die Lunge betroffen, aber auch in Leber, Darm, Herz, Haut oder dem Nervensystem kann sich die Krankheit ausbreiten. Neben allgemeinen Entzündungserscheinungen (Husten, Fieber, Müdigkeit) können deshalb auch Gelenkschmerzen, Atemnot, Herzrhythmusstörungen, Lähmungen, Seh- und Hörstörungen sowie Einschränkungen der Nieren- und Leberfunktion auftreten.

Schlaganfall 

Was ist ein Schlaganfall?
Blutgefäße führen den Nervenzellen im Gehirn Sauerstoff und Nährstoffe zu, die sie brauchen, um reibungslos zu funktionieren. Bei einem Schlaganfall ist die Durchblutung des Gehirns gestört, so dass die Nervenzellen nicht mehr ausreichend versorgt sind und absterben. 80 Prozent aller Schlaganfälle entstehen durch den Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn (ischämischer Schlaganfall). Ein Blutpfropf, der
sich auf einer verkalkten Gefäßwand bildet (Thrombus) oder ein Blutgerinnsel, das häufig im Herzen oder der Hauptschlagader entsteht und über das Blut ins Gehirn gelangt (Embolus), können die Ursache für so einen Verschluss sein. Die restlichen 20 Prozent der  Schlaganfälle werden dadurch ausgelöst, dass ein Gefäß im Gehirn platzt und sich Blut in das Hirngewebe ergießt (hämorraghischer Schlaganfall).

Symptome eines Schlaganfalls
Je nachdem welcher Teil des Gehirns betroffen ist, sind die Symptome des Schlaganfalls sehr unterschiedlich:
• Plötzliche Schwäche oder Lähmung einer Körperseite, insbesondere des Beines, Armes  oder einer Gesichtshälfte
• Sprach- und Verständnisschwierigkeiten
• Sehstörungen (Doppelbilder, halbseitiger Ausfall des Gesichtsfeldes, verschwommenes Sehen oder vorübergehender Sehverlust eines Auges)
• Schwindel mit Unsicherheit beim Gehen, Gleichgewichts- oder Koordinationsverlust
• Übelkeit und Erbrechen
• Bewusstlosigkeit
• Starke Kopfschmerzen

Sepsis 

Eine Blutvergiftung (Sepsis) ensteht nicht immer durch eine offene Wunde: Viel häufiger tritt sie als Folge einer Lungenentzündung auf. Auch Erkrankung im Bauchraum können zu einer Sepsis führen. In rund 95 Prozent der Fälle verursachen Bakterien, die ins Blut übertreten, die Krankheit. In den restlichen Fällen sind es Pilze oder Parasiten. Erste Anzeichen einer Spesis sind plötzlich auftretendes Fieber und Schüttelfrost. Die Patienten fühlen sich schwer krank, der Puls rast und das Atmen fällt schwer. Häufig ist auch ihr Bewusstsein getrübt und sie sind verwirrt. Ein Nachweis des Krankheitserregers schafft dann Gewissheit: Teilweise kann er aus den Blutkulturen der Patienten angezüchtet werden. Oft stützen auch Proben aus potentiellen Entzündungsherden wie zum Beispiel Harnkultur und Wundabstriche die Diagnose. Aber auch nicht mikrobiologischs Blutuntersuchungen können auf eine Sepsis hinweisen. Schließlich gilt: Je früher eine Sepsis erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, sie zu besiegen.

Sichelzellen-Anämie 

[Anämie = Blutarmut] Die Sichelzellen-Anämie ist in der afrikanischen Bevölkerung weit verbreit. Die Ursache dieser Erbkrankheit beruht auf einem Fehler im Bauplan für das Blut-Eiweiß Hämoglobin. Aufgrund dieses Baufehlers verformt sich die Gestalt der roten Blutkörperchen: Das Rote Blutkörperchen, normalerweise rund und scheibenförmig, hat dann die Form einer Sichel. Die sichelförmigen Blutzellen werden schneller vom Körper abgebaut als die scheibenförmigen Blutzellen. Die betroffenen Menschen haben deshalb weniger rote Zellen im Blut. Daher spricht man von einer "Blutarmut". Wenn nur das fehlerhafte Hämoglobin hergestellt, dann hat das fatale Folgen: Die Blutzellen verformen sich äußerst schnell zur Sichel-Form, verklumpen leicht und verstopfen kleine Blutgefäße. Das führt zu Gehirnschäden mit Lähmungserscheinungen und weiteren Organ-Schäden. Glücklicherweise sind alle Bauanleitungen für Eiweiße doppelt im Erbgut vorhanden. Auch für das Eiweiß Hämoglobin gibt es zwei Gen-Kopien. Ob man an der schweren oder leichten Form der Sichelanämie erkrankt, hängt davon ab, ob beide oder nur eine der Hämoglobin-Kopien genetisch verändert sind. Wenn nur eine der beiden Kopien defekt, hat das keine sehr dramatischen Konsequenzen für die betroffenen Personen. Denn es gibt ja dann noch das zweite, nicht veränderte Gen und so kann noch etwas normales Hämoglobin hergestellt werden. Die betroffenen Personen erkranken nur bei großem Sauerstoffmangel. Dieser Nachteil wird aber durch einen großen Vorteil ausgeglichen, und zwar die erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen den Malaria-Erreger.

SNP 

Bei SNPs (engl. Single Nucleotide Polymorphisms) handelt es sich um Austausche einzelner Basen in der DNA. Die winzigen SNPs machen in ihrer Gesamtheit den Hauptteil der genetischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Individuen aus. Da SNPs auch innerhalb von Genbereichen vorkommen, können sie auch zu verschiedenen Varianten eines einzelnen Gens führen. Auf diese Weise können sie z. B. unser Aussehen mitbestimmen. Manchmal verursachen sie sogar Krankheiten oder beeinflussen zumindest die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Erkrankung zu bekommen, was sie für die Forschung besonders interessant macht.