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Pathogenetische Rolle von miRNAs in Herpesvirus-Infektionen

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Leitung:    Prof. Dr. Dr. Jürgen Haas
Institut: Max von Pettenkofer Institut, Universität München
Homepage: www.mvp.uni-muenchen.de
Micro-RNAs (miRNAs) sind kleine, konservierte RNAs mit einer Länge von ca. 22 Nukleotiden. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Genregulierung und können dabei verschiedenste biologische Prozesse wie z. B. Entwicklung, Differenzierung und programmierten Zelltod beeinflussen. Micro-RNAs bewirken dabei eine spezifische Verringerung der Proteinexpression. Sie selbst besitzen dabei keine katalytische Aktivität. Vielmehr „führen“ sie Proteine aus der Argonauten Familie zu Sequenzen in untranslatierten Bereichen von Boten-RNAs (mRNAs), wo diese ihre Aktivität entfalten können, indem sie die Translation hemmen und/oder die Stabilität der mRNA verringern. Somit stellen die Micro-RNAs einen wichtigen Regulationsmechanismus innerhalb der Zelle dar. Die Bedeutung von miRNAs bei der Entwicklung von Krankheiten ist bisher weitgehend unbekannt. Vor einiger Zeit wurden miRNAs gefunden, welche von Herpesviren und anderen Viren kodiert werden. Auch ist bekannt, dass zelluläre miRNAs die Virusvermehrung beeinflussen können und auch ihrerseits durch das Virus beeinflusst werden. Die acht bisher bekannten humanen Herpesviren sind Ursache für eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen – von der einfachen Kinderkrankheit (Windpocken) über angeborene schwere Erkrankungen bis hin zur Krebsentstehung. Unser Multidisziplinäres Forschungsprogramm besteht aus insgesamt 7 Teilprojekten. Wir benutzen viele innovative Technologien und arbeiten an wichtigen Vertretern der Herpesvirenfamilie.
Wir untersuchen dabei im Wesentlichen die folgenden Faktoren:

1.) Die Wirkung von microRNAs auf krankheitsrelevante zelluläre Prozesse, wie z. B. Tumorbildung, Zellzykluskontrolle und programmierter Zelltod.

2.) Die räumliche und zeitliche Verteilung von viralen und zellulären miRNAs während der Infektion und schließlich

3.) die Identifizierung und Funktion viraler und zellulärer Proteine, welche an diesen Prozessen beteiligt sind.

Das Ziel dieser Forschung ist letztendlich die Entwicklung neuartiger Behandlungsmethoden für Krankheiten, welche von Herpesviren hervorgerufen werden.


  



Detaillierte aktuelle Ergebnisse finden Sie in den Beschreibungen der Teilprojekte.

Teilprojekt: