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Eine Plattform zur Entwicklung prophylaktisch wirkender Anti-Malaria Verbindungen

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Leitung:    Dr. Birte Sönnichsen
Institut: Cenix BioScience GmbH
Homepage: www.cenix.com
Malaria ist eine der weltweit bedeutendsten Krankheiten, von der große Teile der ärmsten Weltpopulation betroffen sind. Jedes Jahr werden ca. 600 Mio. neue klinische Fälle gezählt, von denen mindestens 1 Mio. tödlich verlaufen, tragischer Weise hauptsächlich bei Kindern. Unter den Erregern treten zunehmend Resistenzen gegen die bestehenden Wirkstoffe auf.

Die von der Cenix BioScience GmbH geleitete Allianz hat sich zum Ziel gesetzt, durch das spezifische Blockieren von Genprodukten in der Wirtszelle, die der Erreger für seine Entwicklung benötigt, neue, therapeutische Angriffspunkte zu identifizieren. Durch die Wahl eines Wirtsproteins als Ansatzpunkt kann das große Problem schnell auftretender Resistenzen der Parasiten eindämmt werden.

Bei der Infektion werden durch den Biss der Mücke  Sporozyten des Parasiten injiziert, die zunächst zur Leber wandern. Dort verläuft ein Entwicklungszyklus ohne Symptome, während dessen sich bis zu 30.000 neue Parasiten ausbilden. Die infizierte Leberzelle platzt und die Parasiten gelangen in die Blutbahn, wo sie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) befallen und den symptomatischen Verlauf der Krankheit erzeugen (siehe Schema).

Ein Ansatz der Allianz „Malaria“ fokussiert sich auf das Leberstadium, in dem noch keine Symptome auftreten. Die Cenix Screening-Plattform nutzt einen Mikroskopie-basierten Infektionsassay in Leberzellen, in dem wir tausende von Genen oder Wirkstoffkandidaten auf ihre Wirkung im Infektions- und Entwicklungsprozess des Parasiten testen können. Mit Hilfe der RNA-Interferenz (RNAi) Methode suchen wir Proteine in den Wirtszellen, die für den Parasiten essentiell sind, nicht aber für die Funktion der Leberzellen, und identifizieren so neue Angriffsziele für Wirkstoffe. Ein solches Gen ist der Scavenger Rezeptor ScarB1, Für ihn konnten im Rahmen des Projekts eine Reihe neuer Wirkstoffkandidaten identifiziert werden.

Noch bessere Ansatzpunkte würden Wirtsproteine darstellen, die sowohl im Leber- wie im Blutstadium essentiell für den Parasiten sind. Diesen Ansatz verfolgt Cenix zusammen mit dem Labor von Dr. Kai Matuschewski am MPI für Infektionsbiologie in Berlin. Einige viel versprechende Genkandidaten konnten im Laufe des Projekts ermittelt werden.
Alle Wirkstoffkandidaten werden in Dr. Friedrich Frischknechts Labor in Heidelberg in detaillierten Mikroskopie-Assays näherer charakterisiert und validiert.




Links:
www.cenix.com
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Malaria-3-Frischknecht.100117.0.html
www.mpiib-berlin.mpg.de/research/parasitology



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