NGFN-PLUS

Funktionelle Genomik des Parkinson Syndroms

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Leitung:    Prof. Dr. T. Gasser
Institut: Hertie-Institut für klinische Hirnforschung
Homepage: http://www.hih-tuebingen.de
Das Parkinson Syndrom (PS) ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen unserer Gesellschaft. Parkinson wird wahrscheinlich durch das Zusammenspiel aus „Umwelt“ und genetischen Faktoren verursacht, wobei der Alterungsprozess den wichtigsten Risikofaktor darstellt. 5% der Patienten weisen eine erbliche Form (familiär) der Erkrankung auf, 95% erkranken ohne ersichtliches Vererbungsmuster (sporadisch). Obwohl die familiären Formen der Erkrankung nur einen relativ kleinen Anteil aller Fälle ausmachen, konnten durch die Entdeckung krankheitsrelevanter Gene molekulare Signalwege identifiziert werden, die wahrscheinlich auch eine entscheidende Rolle bei der Ursache der sporadischen Form der Erkrankung spielen. Bei Familien mit dominantem PS sind wahrscheinlich Mutationen im Gen für alpha-Synuklein oder LRRK2 für die Pathogenese des PS ausschlaggebend. Mutationen im parkin- oder PINK1-Gen dagegen können rezessiven Parkinson mit frühem Krankheitsausbruch verursachen. Das Verständnis der molekularen Mechanismen des PS ist für die Entwicklung von Therapien entscheidend. Deshalb untersucht das Netzwerk „Functional Genomics of Parkinson`s Disease“ sämtliche Aspekte dieser Erkrankung.

Das Netzwerk setzt sich aus zwei Einheiten zusammen:

Die erste Einheit hat vor allem zum Ziel, Gene des PS bei frühem- und auch spätem Krankheitsausbruch zu identifizieren. Dafür werden Proben einer großen Anzahl von Patienten mit sporadischem und familiärem PS verwendet. Ein Teil der Arbeit ist außerdem fokussiert auf die Suche nach Biomarkern. Die Kompetenz im Bereich Neuro-Imaging komplettiert die Ansätze der ersten Einheit.

Die zweite Einheit ermöglicht einen umfassenden Ansatz zur funktionellen Analyse von PS- verwandten Signalwegen. Mitglieder des Netzwerks haben sowohl Reagenzien als auch Modellsysteme (Zellen und Organismen) für praktisch alle etablierten PS Gene generiert. Diese Einheit validiert die genetischen Ergebnisse und liefert wiederum den genetischen Projekten Kandidatengene. Sämtliche Daten von Gen- und Proteinnetzwerken und allen Modellsystemen werden zusammengefasst, um ein umfangreiches Modell der PS Pathogenese zu entwickeln. Dieses Modell liefert zum einen sämtlichen Projekten wichtige Schlüsse über den Fokus ihrer Forschungsarbeiten. Andererseits kann das Modell auch Informationen für die Entwicklung neuer Medikamente liefern und die Identifizierung geeigneter Patientenpopulationen für den schnellen Transfer in klinische Studien ermöglichen.

Detaillierte aktuelle Ergebnisse finden Sie in den Beschreibungen der Teilprojekte.

Teilprojekt: