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Energiestoffwechsel Screen

Leitung:    Prof. Dr. Martin Klingenspor
Institut: Molekulare Ernährungsmedizin, Technische Universität München             Else Kröner-Fresenius Institut und Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung
Homepage: www.molekulare-ernaehrungsmedizin.de/
Störungen im Energiestoffwechsel sind die Ursache für viele ernste Gesundheitsprobleme. Eine positive Energiebilanz kann zu Fettleibigkeit und Adipositas führen, die zusammen mit Diabetes und Herzkreislauf-Erkrankungen im Zentrum des metabolischen Syndroms stehen. Die Häufigkeit von Adipositas nimmt weltweit zu, und es ist deutlich, dass ein komplexes Netzwerk genetischer und umweltbedingter Faktoren zu einer gestörten Gewichtsregulation führen. Bisher konnten aber nur wenige Adipositas-Gene identifiziert werden, und auch die genauen physiologischen Mechanismen, die zu einer unausgeglichenen Energiebilanz führen, also eine erhöhte Energieaufnahme oder niedrigere Energieausgaben, sind meist nicht bekannt. Eine negative Energiebilanz und daraus folgendes Untergewicht und Kachexie stellen ebenfalls ein schwerwiegendes Gesundheitsproblem zum Beispiel für Krebspatienten dar. Ähnlich wie bei Adipösen sind die genauen physiologischen und genetischen Ursachen für die gestörte Regulation nicht bekannt, so dass dringender Aufklärungsbedarf besteht, auch im Hinblick auf neue Vorschläge für erfolgreiche therapeutische Ansätze. Die Forschung am Modellorganismus Maus leistet einen wichtigen Beitrag für die Aufklärung der Mechanismen, die zu den beschriebenen Krankheiten führen. Mehr als ein Drittel der Mausmutantenlinien, die in der German Mouse Clinic phänotypisiert wurden, zeigte einen Unterschied im Körpergewicht. Erhöht war das Körpergewicht allerdings nur bei wenigen Linien (ca. 3%). Bei der moderat adipösen Neurobeachin (Nbea) Linie konnten wir zeigen, wie eine verstärkte Nahrungsaufnahme in den ersten Lebenswochen zu einem erhöhten Körpergewicht und höherem Körperfettanteil führt. Die Bedeutung dieses neuen, potentiellen Adipositas-Gens wurde dadurch unterstrichen, dass bei Menschen bestimmte genetische Varianten des Neurobeachin-Gens mit einem erhöhten Körpergewicht assoziiert werden konnten.  




Weitere relevante Internt-Links:
The German Mouse Clinic
Center for Diet and Disease
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