NGFN-PLUS

Genomik des Parkinson Syndroms

Leitung:    Prof. Dr. Thomas Gasser
Institut: Hertie-Institut für klinische Hirnforschung
Homepage: www.hih-tuebingen.de/nd/
Für Genomanalysen beim Parkinson Syndrom (PS) weiten wir unsere bisherige Arbeit aus, um ein umfangreiches Modell der Entstehung und des Verlaufs des PS zu entwickeln.

Die Ziele des aktuellen Projekts sind:

(1) Identifizierung neuer Gene mittels genomweiter Assoziationsstudien (GWAS)
Durch eine GWA-Studie bei Parkinson-Patienten können neue, noch unbekannte Genvarianten entdeckt werden, die das Risiko an Parkinson zu erkranken erhöhen. Diese Varianten werden anschließend in einer Vielzahl von Patientenproben untersucht, um die bisherigen Ergebnisse zu bestätigen und zu evaluieren. Hier bei werden Kohorten sowohl aus unserem Netzwerk, als auch von Kooperationspartner verwendet.

(2) Ausweitung der existierenden Gen-Netzwerke
Nach der Charakterisierung verschiedener Gene und Informationen von Modellsystemen und screening Projekten, werden wir die bestehenden Netzwerke unserer Gen-Kandidaten erweitern. Der Fokus ist dabei vor allem auf unsere zwei wichtigsten Forschungsergebnisse gerichtet: das LRRK2- und α-Synuclein Gen.

(3) Funktionelle Konsequenzen identifizierter Varianten in vitro und in vivo
Wir haben eine Biobank erstellt, welche DNA, Liquor, periphere mononukleäre Blutzellen (PBMCs), Firbroblasten und Serum von Patienten mit PS und Kontrollpersonen enthält. Diese Zellen und Körperflüssigkeiten werden dazu verwendet, die funktionellen Folgen genetischer Varianten zu analysieren. Die Ergebnisse werden dem Netzwerk für die Validierung in Zell- und Tiermodellen zur Verfügung gestellt. Letztendlich werden diese Ergebnisse dazu dienen, Patienten gemäß ihrem spezifischen genetischen Risikoprofil einzuteilen, was eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche klinische Studien darstellt.

(4) Validierung der genetischen Daten in großen, auch prospektiven Kohoren 
Ergebnisse aus genetischen Studien werden zukünftig in einer Kohorte aus mindestens 1800 gesunden, älteren Personen validiert, die hinsichtlich prämotorischer PS Symptome charakterisiert sind. Mit  dieser Kohorte wird zum ersten Mal eine Studie über genetische Risikofaktoren möglich sein. Der Zusammenhang des Auftretens von prämotorischen Symptomen und genetischen Varianten wird bestimmt und im Verlauf durch das Auftreten zusätzlicher prämotorischer Symptome sowie die Entstehung des PS validiert.