NGFN-PLUS

Neurologischer Screen

Leitung:    Prof. Dr. Thomas Klopstock
Institut: Friedrich-Baur-Institut, Neurologische Klinik der LMU
Homepage: www.baur-institut.de/forschung
Neurologische Erkrankungen wie Epilepsie, Parkinson und Demenz spielen eine große Rolle in unserer immer älter werdenden Gesellschaft. Schwerpunkt des Neurologiescreens ist die Charakterisierung von Mäusen mit vererbten oder erworbenen Veränderungen, um die pathophysiologischen Ursachen bei vergleichbaren humanen Erkrankungen besser zu verstehen. Mausmutanten verschiedener Kollaborationspartner innerhalb und außerhalb des NGFN-Netzwerkes werden zu diesem Zweck neurologisch phänotypisiert und die Ergebnisse hinsichtlich biologischer und in die Humanmedizin übertragbarer Relevanz evaluiert. Unser Hauptinteresse gilt dabei neurodegenerativen und alterungsbedingten Prozessen sowie insbesondere mitochondrialen Erkrankungen.  Unser Methodenspektrum ermöglicht die Analyse grundlegender neurologischer Funktionen mit Hilfe einfacher Funktionstest über komplexere Aufgaben und neurophysiologische Messungen. Bislang haben wir über 200 Mauslinien untersucht und konnten bei einer Vielzahl von Mutanten neurologische Veränderungen feststellen und durch deren Charakterisierung wesentliche Hinweise zur Aufklärung von Funktion und Pathomechanismen liefern.
So konnten wir in einem Modell der juvenilen Form der Neuronalen Ceroid-Lipofuscinose, einer lysosomalen Speicherkrankheit, schon frühe Veränderungen in der Koordination feststellen, die den bislang bekannten Störungen vorausgeht, wodurch Diagnose und weitere Erforschung der Erkrankung verbessert werden können. Mäuse mit einer Mutation eines Gens das für die Struktur von Mitochondrien benötigt wird, zeigten deutliche Veränderungen in der Motorik. Weiterführende Experimenten zeigten, dass sowohl die Koordination der Pfoten beeinträchtigt war als auch die Aufrechterhaltung der Körperposition bei zusätzlicher Reduktion der Muskelkraft. Dies unterstützt die Hypothese, dass die beobachten Veränderungen der Gen-Aktivität bei Erkrankungen wie Huntington, Parkinson und ALS auch ursächlichen Einfluss auf den Phänotyp haben.
In ausgewählten Tiermodellen für humane Krankheiten untersuchen wir Therapiemöglichkeiten wie beispielsweise neuroprotektive Effekte von Substanzen,  verfolgen aber auch gentherapeutische Ansätze. Für eine Kreatin-Supplementation konnten wir bereits zeigen, dass Kreatin in der Tat  nicht nur die  Lebenserwartung sondern auch die Gesundheit bei Mäusen verbessert und möglicherweise auch beim Menschen als Nahrungsergänzungsmittel für gesundes Altern in Erwägung gezogen werden kann.                          



Weitere relevante Internet-Links:
The German Mouse Clinic


Weitere Teilprojektleiter: