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Deutsche Mausklinik – Dysmorphologie-, Knochen- und Knorpelscreen

Leitung:    Prof. Martin Hrabé de Angelis
Institut: Institut für Experimentelle Genetik, Helmholtz Zentrum München
Homepage: www.mouseclinic.de
In Nordamerika und Europa leiden 20% aller Erwachsenen (mit einer höheren Prävalenz bei Frauen) an einer Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems (Rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis, Osteoporose, Wirbelsäulenerkrankungen, Gliedmaßentraumen; World Health Report 2001). Dies verursacht eine starke Beeinträchtigung des täglichen Lebens und hohe Behandlungskosten. Untersuchungen an Mausmutanten führen zu einem besseren Verständnis der Knochenbiologie und waren in vielen Fällen essentiell für die Aufklärung der Ursachen menschlicher Knochenerkrankungen. Ziel des Dysmorphologie-, Knochen- und Knorpelscreens der Deutschen Mausklinik (GMC) ist die Identifizierung und Charakterisierung von Mausmodellen für humane Knochenerkrankungen wie Osteoporose, Osteoarthritis, Osteogenesis imperfecta und Skoliose oder erbliche Extremitätendefekte. In einem neuen Mausmodell Aga2 für Osteogenesis imperfecta (OI) konnten wir erstmals zeigen, dass eine Mutation im Gen für Kollagen Typ I zu knochen-unabhängigen pathologischen Veränderungen in Herz und Lunge führt, die schließlich für den frühen Tod bei stark betroffenen Mutanten verantwortlich sind. Der Befund wurde bereits bei menschlichen Patienten bestätigt (Thiele et al., Hum Mol Genet., 2012). In der Prdm5 Mausmutantenlinie konnten wir zum ersten Mal zeigen, dass der Transkriptionsfaktor Prdm5 während der Knochenentwicklung sehr stark exprimiert wird und sowohl die Kollagen I Transkription als auch die Fibrillogenese steuert (Galli et al., PLoS Genet., 2012). Eine verzögerte Ossifikation und eine starke Beeinträchtigung in der Kollagenfibrillogenese führte zu einer Abnahme in der Knochendichte.
                                

Abbildung:
Der Dysmorphologie-, Knochen- und Knorpelscreens der Deutschen Mausklinik (GMC)
Das Ziel des Dysmorphologie-, Knochen- und Knorpelscreens der Deutschen Mausklinik (GMC) ist die Identifizierung und Charakterisierung von Mausmodellen für humane Knochenerkrankungen wie Osteoporose, Osteoarthritis, Osteogenesis imperfecta und Skoliose oder erbliche Extremitätendefekte. Unser experimenteller Aufbau umfasst u.a. DEXA (Dual Energy X-ray Absorption) und Röntgenanalyse, Mikro-Computertomographie (µCT, siehe Abbildung) und periphere quantitative Computertomographie (pQCT), Marker des Knochenmetabolismus und der Hormonregulation.
Weitere Teilprojektleiter: