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MooDS: Systematische Untersuchungen der molekularen Ursachen bei affektiven und schizophrenen Störungen

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Leitung:    Prof. Dr. Markus Nöthen
Institut: Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Bonn
Homepage: www.ngfn-moods.de
Affektive und schizophrene Störungen zählen weltweit zu den Hauptursachen krankheitsbedingter Beeinträchtigung. Ihr Verlauf ist ganz überwiegend chronisch oder rezidivierend und mit erhöhter Sterblichkeit verbunden. Das Integrierte Genomforschungsnetz (IG) MooDS hat die Aufklärung der ursächlichen Faktoren, die zu affektiven und schizophrenen Störungen beitragen, zum Ziel. Es baut auf Vorarbeiten der Antragsteller auf, die die Sammlung großer und detailliert charakterisierter Patientenkollektive sowie systematische molekulargenetische Untersuchungen bis hin zu ersten genomweiten Assoziationsuntersuchungen einschließen.
Im IG MooDS werden die genetischen Untersuchungen ausgedehnt, mit dem Ziel, die verantwortlichen Gene mit großer Sicherheit zu identifizieren. Dazu werden genomweite Assoziationsuntersuchungen in erheblich erweiterten Patientenkollektiven für alle drei untersuchten Krankheiten (uni- und bipolar affektive Störungen, schizophrene Störungen) durchgeführt .Für die Auswertung der genomweiten Assoziationsdaten werden neue statistische Verfahren entwickelt und angewendet. Mit Hilfe bioinformatischer Verfahren werden genomweite Informationen über biologische Zusammenhänge (Pathways) in die Analyse einbezogen und die Aussagekraft der genomweiten Assoziationsuntersuchungen zusätzlich verbessert.
In einer diagnoseübergreifenden Datenbank werden detaillierte krankheitsbezogene Daten einer großen Zahl von Patienten zusammengeführt (MooDS Phenome Database). Damit wird die Bedeutung von krankheitsassoziierten Genen für die klinische Ausprägung, den Krankheitsverlauf, das Ansprechen auf Medikamente und die langfristige Prognose untersucht. Die Pathophysiologie der untersuchten Krankheiten wird basierend auf den genetischen Befunden weiter systematisch aufgeklärt. Dabei kommen unterschiedliche Ansätze zur Anwendung. Auf der experimentellen Ebene sollen mit neuesten Methoden Interaktionspartner der involvierten Gene identifiziert und charakterisiert werden, darüber hinaus erlaubt die Etablierung von Tiermodellen eine detaillierte Funktionsaufklärung. Durch systembiologische Ansätze werden die betroffenen Pathways weiter charakterisiert und in einen größeren Funktionszusammenhang gestellt. Die Bedeutung der krankheitsassoziierten Gene für Gehirnmorphologie und –funktion wird durch die Anwendung bildgebender Verfahren untersucht.

Detaillierte aktuelle Ergebnisse finden Sie in den Beschreibungen der Teilprojekte.

Teilprojekt: