NGFN-PLUS

Prostatakrebs

upload/mediapool//110/Verbund_Portr_C3_A4t_PD_Dr_S_C3_BCltmann_Prostatakrebs.JPG
Leitung:    Prof. Dr. Holger Sültmann
Institut: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Homepage: http://www.dkfz.de
Weltweit erkranken jährlich ca. 680.000 Männer neu an Prostatakrebs. Mit steigender Lebenserwartung wird die Zahl der von Prostatakrebs betroffenen Männer in Zukunft noch erheblich steigen. Die gegenwärtig verfügbaren diagnostischen Methoden erlauben keine zuverlässige Vorhersage der Entwicklung eines Prostatakarzinoms ohne Behandlung. Für das klinische Management des Prostatakarzinoms in den kommenden Jahrzehnten ist jedoch die Unterscheidung zwischen Männern, die wahrscheinlich keinen klinisch signifikanten Tumor entwickeln werden von denen, die eine Therapie benötigen, von entscheidender Bedeutung. Daher werden neue Marker sowie ein besseres Verständnis der Funktion dieser Marker in der Tumorentwicklung dringend benötigt.
Ziel des Integrierten Genomforschungsverbundes (IG) PROSTATAKREBS war es, die - v.a. in NGFN-1 und –2 etablierten - Hochdurchsatz-Technologien für ein verbessertes klinisches Management des Prostatakarzinoms zu nutzen. Hierzu wurden die Expertisen international renommierter Partnergruppen der Genomforschung, Klinik, Pathologie und Onkologie zusammengeführt. Der Verbund bildete den gesamten Arbeitsablauf von der Identifizierung neuer molekularer Markersignaturen bis hin zu ihrer Validierung in retrospektiven Analysen und einer prospektiven klinischen Studie ab. Hiervon wurde die Identifizierung neuer Marker für eine verbesserte Erkennung von Tumorstadien und die Einschätzung des Risikos der Tumorprogression erwartet. Zur optimalen Nutzung dieser Marker wurden Technologien zur Tumordetektion im Patientengewebe und -Serum etabliert.
Die Screeningexperimente zu ca. 130 Tumor- und Normalgeweben konnten in allen Teilprojekten bezüglich der unterschiedlichen molekularen Ebenen erfolgreich abgeschlossen werden. Dadurch wurde eine Vielzahl neuer tumorrelevanter, genetischer Veränderungen und potenzielle Biomarker identifiziert, wie beispielsweise progressionsrelevante Deletionen (TP2), aberrante Methylierungsmuster (TP4), differenziell exprimierte Gentranskripte und microRNAs (TP5), sowie deregulierte Proteine und Signalwege (TP6,9). Validierungs- und funktionelle Studien gaben Aufschluss über die klinische Assoziation dieser genetischen Veränderungen und der möglichen funktionellen Konsequenzen einzelner tumorassoziierter Gene, microRNAs und Proteine. Integrative Analysen stellten neue Verbindungen zwischen Veränderungen auf unterschiedlichen molekularen Ebenen her.

Detaillierte aktuelle Ergebnisse finden Sie in den Beschreibungen der Teilprojekte.



Teilprojekt: