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Genetik der Herzinsuffizienz

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Leitung:    Prof. Dr. Hugo Katus
Institut: Abteilung Innere Medizin III, Uniklinik Heidelberg
Homepage: www.klinikum.uni-heidelberg.de
Die Herzinsuffizienz (HI) ist eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität in der älteren westlichen Bevölkerung. Die Prävalenz bei der Altersgruppe der 75-85jährigen beträgt 25%; die Mortalität bei schwer symptomatischen Patienten beträgt 15-25% jährlich. Aufgrund stetiger Verbesserung der klinischen (Akut-)Versorgung von Patienten mit ischämischen Herzerkrankungen (Herzinfarkt, akutes Koronarsyndrom), die oftmals zu einer Herzinsuffizienz führen, sind zunehmend auch jüngere Menschen von Herzinsuffizienz betroffen. Trotz dieser epidemiologischen Bedeutung werden nur 30% der Patienten in frühen Stadien aufgrund mangelnder Frühdiagnostik korrekt diagnostiziert. Eine Frühdiagnostik ist besonders wichtig, um Patienten im Frühstadium mit bewährten Standardtherapien gut helfen zu können. Als Risikofaktoren scheinen neben dem Lebenswandel auch genetische Faktoren eine wichtige Rolle zu spielen. Im Gegensatz zu den ischämischen Herzerkrankungen, für die bereits große genomweite Untersuchungen existieren, sind diese bei der Herzinsuffizienz bislang nicht verfügbar.
Die Initiative „Genetik der Herzinsuffizienz“ hat sich daher zur Aufgabe gemacht, die genetischen Hintergründe und die molekularen Modifikatoren der Herzinsuffizienz zu untersuchen.

In einem einzigartigen interdisziplinären Netzwerk werden die Ergebnisse aus genomweiten Analysen von insgesamt 6.000 Patienten von vier „Subphänotypen“ der Herzinsuffizienz herangezogen:

1.) Dilatative Kardiomyopathie (DCM),
2.) Linksventrikuläre Hypertrophie (LVH),
3.) Diastolische Dysfunktion (DD) und
4.) Vorhofflimmern (AF)

Übergreifende sowie phänotypspezifische krankheitsrelevante polymorphe Marker („SNPs“) der Herzinsuffizienz werden untersucht.

Zusätzlich werden die signifikanten SNPs der vier Subphänotypen in follow-up Studien mit klinischen Daten der Krankheitsprogression und mit klinischen Endpunkten korreliert. Es werden neue Kandidatengene bzw. Kandidatenregionen identifiziert und diese durch tiefer gehende, funktionelle Analysen der molekularen Signaltransduktionsketten in Tiermodellen (Zebrafisch, Maus und Ratte) und in vitro analysiert. Mit Hilfe von Methodenplattformen und bioinformatischen und statistischen Methoden werden zusätzlich Informationen über genetische und molekularbiologische Interaktionen gewonnen. Das Ziel ist, bewährte klinische Daten gemeinsam mit genetischen und molekularen Daten in einem innovativen Riskoscore für die Herzinsuffizienz zusammen zu führen.

Detaillierte aktuelle Ergebnisse finden Sie in den Beschreibungen der Teilprojekte.



Teilprojekt: